BOB – Das Projekt

BOB ist …

  • mehr als ein Bus.
  • Sektorenkopplung – das Versorgungsnetz und das Oberleitungsnetz arbeiten zusammen und verbinden die Sektoren Energie und Verkehr.
  • bidirektional – der Energieaustausch funktioniert in beide Richtungen.
  • ein virtuelles Kraftwerk – alle Komponenten fügen sich in ein System.
  • ein Energiespeicher und fängt Lastspitzen ab.

Wie funktioniert das BOB-Projekt?

BOB ist mehr als der Bus, sondern darüber hinaus Teil des Smart-Trolleybus-Systems (STS). Das STS vereint die unterschiedlichen Bestandteile wie den Bus, Photovoltaikanlagen oder Ladesäulen, deren Energieflüsse automatisch und smart gesteuert werden. Das BOB-Projekt ist die Weiterentwicklung des bestehenden Oberleitungsnetzes zu einer intelligenten Infrastruktur, die in das städtische Stromnetz integriert ist. So hat BOB und das zugrunde liegende STS die Stromversorgung der gesamten Stadt im Blick und ist dabei durch seine Batterien Abnehmer und Energielieferant in einem. Das Oberleitungsnetz wird mit dem Mittelspannungsnetz gekoppelt. So kann durch bidirektionale Unterwerke überschüssige Bremsenergie in das Stromnetz rückgespeist werden. PV-Anlagen entlang der Oberleitungsstrecke können den erzeugten Gleichstrom ohne nennenswerte Umwandlungsverluste direkt in das Oberleitungsnetz einspeisen.

Gleichzeitig finden alte Busbatterien, die die empfohlene Leistungsfähigkeit für den mobilen Einsatz von 80 % ihrer ursprünglichen Kapazität unterschreiten, eine Second-Life Nutzung als stationäre Speicher. Diese in die Unterwerke eingebauten Batterien speichern den Strom und können ihn bei Bedarf zur Verfügung stellen. Dabei ergeben sich ökonomische Vorteile durch eine Reduzierung von Lastspitzen, die durch einen kurzfristigen erhöhten Strombedarf entstehen. Verursacht werden die Lastspitzen beispielsweise durch das gleichzeitige Befahren eines Streckenabschnitts durch mehrere Busse. Weitere Abnehmer können Ladesäulen für Elektroautos sein, sodass die Sektorkopplung zwischen Energie und Verkehr vorangetrieben wird.

Ein effizientes, leistungsstarkes und intelligentes Energiemanagement verknüpft die verschiedenen Module des Gesamtsystems miteinander. Diese automatische Steuerung der Energieflüsse verfügt jederzeit über alle wichtigen Daten und Informationen zum Betriebszustand der Teilkomponenten. Dazu zählen der BOB, die PV-Anlagen, die stationären Speicher und die Ladesäulen. Darüber hinaus fließen weiter Parameter wie die aktuelle Verkehrslage, die Auslastung der Busse oder das Wetter und die damit notwendige Klimatisierung der Busse in die Steuerung des Systems ein. Oberste Priorität hat immer der störungsfreie Betrieb des Busverkehrs, gleichzeitig wird aber auch durch weiter Vermarktungsmöglichkeiten die Wirtschaftlichkeit des Systems gesteigert. Zudem ergeben sich positive Effekte für die lokale Energieversorgung, die über ein weiteres leistungsstarkes Netz verfügt.